Der Vohwinkel Fuchs
Schloß Lüntenbeck Schwebebahn in Vohwinkel 1923 Rathaus Vohwinkel 1912 Kaiserplatz in Vohwinkel 1929 Neuer Bahnhof Vohwinkel 1909 Schöller 1928

Verkehrswege

Schwebebahn und Straßenbahn in Vohwinkel

Schwebebahn, Straßenbahn und Fußgänger am Kaiserplatz in Vohwinkel.

 

Die Entwicklung der Verkehrswege

Betrachtet man die Entwicklung Vohwinkels, so wird sie wohl durch folgenden Satz am treffendsten zusammengefasst: Was Vohwinkel wurde, das wurde es durch den Verkehr. Die Gründe für die Entstehung eines Verkehrszentrums an dieser Stelle sind sowohl in der naturräumlichen-, als auch in der topographischen Lage zu suchen.

Der heutige Ortskern liegt am tiefsten Punkt der Wasserscheide zwischen Wupper und Düssel und bot somit günstige Voraussetzungen zur Anlage von Verkehrswegen zwischen den Wupperstädten Elberfeld und Barmen und der Rheinschiene. In der Nord-Süd-Richtung bietet die Vohwinkeler Mulde Gelegenheit zum Übergang von den Bergen im Norden zu denen im Süden. Diese Verbindung wurde bereits von alters her zum Transport von Kohlen aus dem Ruhrgebiet zu den Schmieden und Hammerwerken ins Bergische Land und weiter bis nach Köln genutzt. An den oben beschriebenen Verkehrsachsen in Nordost-Südwest- und Nord-Süd-Richtung richteten sich im 19. Jahrhundert die im Folgenden beschriebenen Verkehrswege aus.

Übersichtskarte (Ausschnitt) Vohwinkel 1928 (Sammlung Dieter Kraß)

Übersichtskarte des Bergischen Landes
Ausschnitt Vohwinkel
Verlag Albert Baumgarten, Barmen 1928.

Der Straßenbau

Bei den ältesten Straßen, auf die ich bereits hinwies, handelte es sich lediglich um nicht unterhaltene, unbefestigte Wege. Ausgebaut wurden diese Straßen im Vohwinkeler Raum erst in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Die heutige Bundesstraße 224 von Solingen über Vohwinkel nach Essen wurde 1815 eröffnet. Im Jahre 1832 erfolgte der Ausbau der Straße Vohwinkel – Sonnborn – Elberfeld (heute Bundesstraße 228). Schließlich wurde dieser Straßenzug 1852 über Haan nach Hilden und Düsseldorf fortgeführt. B 224 und B 228 kreuzten sich am heutigen Kaiserplatz.

Der Straßenzug Westring / Haeselerstraße entstand erst im vorigen Jahrhundert (ehemalige Bundestraße 326). Er verband die B 228 mit der
B 224 unter Umgehung des Ortskerns im Südosten Vohwinkels.

Der Eisenbahnbau

Neben dem Ausbau der Straßen wurde für Vohwinkel in den Jahren nach 1840 der Eisenbahnbau zum entscheidenden Faktor. Die Entwicklung begann mit dem Bau der Strecke Düsseldorf – Erkrath – Vohwinkel im Jahre 1841. Im selben Jahre wurde sie noch bis Elberfeld-Steinbeck erweitert. Schon kurze Zeit später ging die Transportverwaltung an Vohwinkel über. Als nächstes erhielt der Ort 1847 mit der Prinz-Wilhelm-Bahn eine Verbindung in das Ruhrgebiet (Steele). Zugleich entstand der sogenannte alte Bahnhof nördlich des heutigen Stationsgartens an der Vohwinkeler Straße. Neben diesen bedeutenden Verbindungen wurde das Eisenbahnnetz bis zur Jahrhundertwende noch durch einige Nebenbahnen erweitert:

1886-88 entstand eine Abzweigung der Prinz-Wilhelm-Bahn nach Wülfrath und Velbert, 1887-90 die Strecke Vohwinkel – Wald – Solingen und 1896 die Verbindung zur Strecke Gerresheim – Elberfeld-Mirke – Hagen zwischen Vohwinkel und Lüntenbeck.

Da Vohwinkel durch die Eisenbahn zu einem bedeutenden Kohleumschlagplatz geworden war, entstand 1907 der Verschiebebahnhof, der immer weiter ausgebaut wurde und sich fast bis Gruiten erstreckte. Ihm musste letztlich der Personenverkehr am alten Bahnhofsgebäude weichen. Das heutige Bahnhofsgebäude für Personenverkehr wurde 1908 an der Nordseite des Bahnkörpers an der Bahnstraße in Betrieb genommen.

Güterverkehr in Vohwinkel 1971 (Foto Dieter Kraß)

Güterverkehr in Vohwinkel 1971.

Die Güterwaggons wurden noch mit Dampfkraft bewegt.
Links am Bildrand erkennt man das alte Bahnhofsgebäude.
Hinter der Dampflokomotive ist die alte, noch nicht verkleidete,
Fassade der Schwebebahnwerkstatt Wuppertal-Vohwinkel zu sehen.

Der Aufbau des öffentlichen Personennahverkehrs

Das öffentliche Personennahverkehrsnetz mit Ausnahme der bereits beschriebenen Eisenbahnen entstand in Vohwinkel in den Jahren um die Jahrhundertwende, also nach dem Abschluss des Eisenbahnbaues. Hier eine Übersicht über die Straßenbahnlinien:

1899 Vohwinkel – Solingen
1899 Vohwinkel – Hilden
1909 Vohwinkel – Mettmann
1909 Vohwinkel – Wülfrath –Tönisheide

Im Jahre 1901 erfolgte die Eröffnung der Schwebebahn, durch die Vohwinkel mit den Wupperstädten Elberfeld und Barmen verbunden wurde. In Vohwinkel entstand die Werkstatt der Schwebebahn.

 

Text: Dieter Kraß

 

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