Der "korkenzieherbahntypische" Personenzug der dreißiger Jahre: 92 880 mit je einem Post-, Gepäck- und Personenwagen in Wuppertal-Vohwinkel.
Der Zug mit Fahrtziel Solingen befindet sich noch im Gleisbereich des Verschiebebahnhofs.
Vor mehr als 110 Jahren nach langwierigen und zähen Verhandlungen ins Leben gerufen, war die verkehrspolitische Bedeutung der "Secundärbahn Solingen-Vohwinkel" von Anfang an höchst umstritten. Während sie für die Entwicklung der Industriegemeinden Wald und Gräfrath von eminenter Wichtigkeit war, wurde die wegen ihres eigenartigen Verlaufes "Korkenzieherbahn" genannte Verbindung in Solingen von vielen eher belächelt oder gar geschmäht. Zweifellos erfuhr sie durch die Inbetriebnahme der Strecke Solingen-Remscheid schon im Jahr 1897 einen ersten Bedeutungsverlust, dem ein Jahr später mit der Aufnahme des Straßenbahnverkehrs zwischen Solingen, Wald, Gräfrath und Vohwinkel ein weiterer Rückschlag folgte. |
Der erste Fahrplan für die Gesamtstrecke nach ihrer Eröffnung am 12.02.1890 |
Anders als die Straße, die auf kürzestem Weg (ca. 3 km) in das genau nördlich von Gräfrath gelegene Vohwinkel führt, behielt die Bahn aufgrund der Reliefverhältnisse ihren eigentümlich gewundenen Verlauf bei und verlief zunächst nach Nordwesten, bevor sie nach Querung der Oberhaaner Straße gar in westliche Richtung einschwenkte. Vorbei an der nach einer ehemaligen Beerenweinschenke benannten Ortslage "Am Nordpol" ging es auf die Hofschaft Fürkelrath zu, bekannt durch ihre Schnapsbrennerei. Hinter Fürkelrath bot sich den Reisenden einst ein grandioser Ausblick auf die bergische Landschaft bis hin zur evangelischen Kirche in Wald. |
Der Bahnhof Vohwinkel vor seinem Umbau im Zustand von 1900. |
Mittlerer und östlicher Teil des Bahnhofs Vohwinkel nach seinem Umbau von 1902 - 1908. |
Von allen Bahnhofsstandorten im bergischen Raum kann Vohwinkel auf eine der längsten Traditionen zurückblicken. 1841 als Durchgangsstation an der Düsseldorf-Elberfelder Bahn errichtet, entwickelte sich Vohwinkel mit der Einleitung der Prinz-Wilhelm-Bahn aus Steele schon sechs Jahre später zu einem kleinen Bahnknoten. Dieser wurde in der Folgezeit durch die Einführung der Linien aus Köln (1868), Wald (1887) und Velbert (1888) sowie der Verbindungsbahn zur sogenannten rheinischen Strecke nach Varresbeck (1896) mehr und mehr vergrößert, so daß sich der Bahnhof ausgangs des 19. Jahrhunderts zum wichtigsten Eisenbahnknotenpunkt im Westen des Bergischen Landes entwickelt hatte. |
Der neue Vohwinkeler Personenbahnhof kurz nach seiner Eröffnung. |
Das Bahnhofsgebäude im Grundriß. |
Der Bahnhof Vohwinkel 1928, aufgenommen aus östlicher Richtung. |
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